LESUNG Offene Bühne in Groß-Rohrheim einmal anders

Öfter mal was anderes: am Dienstag, 2. Juni gab es die erste Autorenlesung bei der Offenen Bühne. Die monatliche Veranstaltung des Musikkistevereins ist immer für Überraschungen gut.
So kam Klaus Stumpf, gebürtiger Groß-Rohrheimer, derzeit in Lorsch lebend, und las lebhaft im Wechsel mit seinem Freund André Eisenhart aus seinem Erstlingswerk „Zweistromfluss“. Ein wenig aufgeregt berichtete er, wie sehr es ihn bewegt, dass er zu seiner ersten Lesung und als erster Autor überhaupt ins „Zorbas“ gekommen war. „Nach einem Burnout öffnete sich eine Tür in meinem Kopf – ich wusste, was ich schreiben wollte“, sagte der Autor. 60 Seiten hatte er vor 2005 bereits verfasst, die waren die Basis für einen Neuanfang mit neuer Ausrichtung. 2007 schrieb er seine zweite Geschichte in sechs Wochen.

Im August 2008 war es geschafft und das Buch wurde veröffentlicht. Große Resonanz erhält Stumpf in Internet-Chats und -foren. Erfahrungen aus seinem eigenen Leben die extremen Tiefen aber auch moderate und steile Höhenflüge verarbeitet er in Gedichten, welche die Texte seines Buches unterbrechen und Impulse aus den Geschichten aufgreifen. Ziel aller Erzählungen sei es, die Liebe und das Ich zu finden, eine gefühlvolle Art die Wege der Suche verstehen zu helfen. Umrahmt hatte Tom „Bola“ Martin, Lehrer aus Worms, die Lesung.

Er singt und musiziert aus Leidenschaft – schon als Kind habe er gern Musik gehört. Progressiver Rock, Pop, aber auch Folk und Soul mit einem Hauch Country haben es ihm angetan.

Die ausgewählten Stücke gefielen dem applaudierenden Publikum. „Meine Mama hat mich zu Udo Jürgens gebracht“, sagte er, auch „Les Humphries“ oder die Beatles auf Deutsch haben es ihm angetan. Mit angenehmer Stimme sang er „Mr. Bojangles“, „Can´t find my way home“ und „Riders on the Storm“ von den Doors. Sieben Musiker, sieben Instrumente, sieben Farben: „Free Erica“ webte einen Klangteppich. Von Grau, Blau, Gold, Schwarz und Mint bis zum kraftvollen Rot hatte jeder Instrumentalist experimentell Klänge, Tonfolgen und kleine Melodien geliefert, die zu einem Ganzen verschmolzen. Einen musikalischen Wetterbericht lieferten sie in Eigenkompositionen obendrein: „Hell und freundlich“ im Stück heiter, ein wenig tiefer intoniert bei heiter bis wolkig“. Den Dialog zwischen Frau und Mann fand man in den Tönen des Altsaxofons von Carlo Wanger und den tiefen, behäbigen des Basses von Ina Burger wieder.

Mit dem „Zahlenstrahl-Blues“ schloss „Free Erica“ ihr Programm ab.  Danach gab es für Musiker die Möglichkeit sich in Form einer Session anzuschließen.